Zuckerproduktion

 

Den am weitesten verbreiteten (löslichen) Nahrungsmittelzucker stellt die Saccharose dar. Jährlich werden in etwa 120 Millionen Tonnen dieses Rohr- oder Rübenzuckers, welcher eben zu knapp 60 Prozent aus Zuckerrohr und zu 40 Prozent aus Rüben produziert wird, hergestellt. Zuckerrüben, haben einen Zuckergehalt von bis zu 20 Prozent. Die Verarbeitung dieser Zuckerrüben geschieht so schnell wie möglich, da diese nach der Ernte pro Monat durchschnittlich einen Prozent ihres gesamten Zuckergehaltes verlieren.

Die gereinigten Rüben werden zerteilt und anschließend mit heißem Wasser (ca. 70 Grad) vermengt. Durch diesen Vorgang werden die Rüben ausgelaugt und man erhält einen Rohsaft, welcher einen ungefähren Zuckergehalt von 14 Prozent aufweist. Dieser Rohsaft wird im Anschluss durch Zugabe von gebranntem Salz gefiltert, um Nebenprodukte wie Salze und Eiweißstoffe zu entfernen. Der eben gereinigte Saft wird im Fachjargon Dünnsaft genannt und anschließend in eine Verdampferstation weitergeleitet. Der daraus, durch Verdampfung des Wassers, gewonnene Dicksaft enthält bereits einen Zuckeranteil von circa 60 Prozent. Um den auskristallisierten Zucker zu erhalten, muss dieser Dicksaft mittels einer Zentrifugentechnik gereinigt werden. Während bei den ersten beiden Zentrifugendurchgängen der weiße und lagerungsfähige Zucker entsteht, gewinnt man in der letzten Stufe den braunen Zucker. Dieser braune Zucker wird anschließend wieder im Dicksaft gelöst. Der in der Zentrifuge verbleibende Teil wird Melasse genannt.

Die Melasse wird mit den ausgelaugten Rübenschnitzeln vermengt und im Anschluss als Viehfutter verwendet. Auch in der Zitronensäureproduktion findet Melasse Anwendung.
Die Verarbeitung von Zuckerrohr erfolgt durch ähnliche Schritte. Die als Randprodukt auftretende Melasse ist allerdings im Gegensatz zur Melasse der Zuckerrüben wohl riechend und kann unter anderem zur Rumproduktion weiterverwendet werden.

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